Beate Massa

Seit drei Jahren begleiten wir im Mentoring-Programm Traumberuf Professorin promovierte Frauen auf ihrem Weg zur Professur. Einige haben diesen Weg mit der Berufung auf eine Professur erfolgreich abgeschlossen. Wir freuen uns, mit ihnen einige Erinnerungen und Erfahrungen teilen zu können.

Beate Massa wird im September dieses Jahres Ihre Tätigkeit an der Hochschule Trier aufnehmen und dort im Bereich Klima- und Lüftungstechnik und Energiemanagement lehren. Eine Stelle, die wie zugeschnitten wirkt auf unsere Mentee aus der ersten Runde des Programms, denn in ihrer 30-jährigen beruflichen Entwicklung hat sie sich unter anderem auf Klima- und Lüftungstechnik spezialisiert. Mit mehr als 16 Jahren Lehrerfahrung an verschiedenen Hochschulen gehörte sie schon zu den „alten Hasen“ im Programm. Trotzdem konnte sie aus dem Mentoring-Programm wichtige Impulse für Ihre Bewerbung auf die ausgeschriebene Professur mitnehmen.

Hallo Beate – danke, dass du mit uns deine Erfahrungen aus dem Mentoring-Programm teilen möchtest – und herzlichen Glückwunsch zur Berufung! Lass uns zunächst noch einmal zurückblicken auf deinen Einstieg in unser Mentoring-Programm. Wie kam es denn zu deiner Teilnahme am Programm Traumberuf Professorin?

Als ich mich beworben habe, war das Angebot noch ganz neu. Im Rahmen eines Kongresses für BIM (Building Information Modeling) in Mainz hat mich Prof. Carolin Bahr angesprochen. Ursprünglich wollte sie mich für mögliche Einsätze im Rahmen von Lehrveranstaltungen gewinnen. Im Rahmen unserer folgenden Gespräche kam dann von ihrer Seite die Frage auf, ob ich mich schon mal mit dem Gedanken an eine Professur befasst habe. Sie kannte das Programm und hat mir dann empfohlen, mich hier zu bewerben, um einen Einblick in das Berufsbild zu bekommen – was ich dann – ziemlich kurzfristig – auch getan habe.

Eine relativ spontane Entscheidung also – waren denn deine Erwartungen an das Programm?

Da ich ja bereits im Kontakt mit dem Berufsfeld stand und mit der Möglichkeit einer Professur geliebäugelt habe, waren meine Erwartungen ganz konkret: ich wollte wissen wie das Verfahren zur Berufung abläuft, welche Vorrausetzungen man mitbringen sollte und wie die Besoldung aussieht.

Wie hast du das Mentoring-Programm erlebt? Gibt es Dinge, die dir – gerade mit Blick auf das erfolgreiche Berufungsverfahren – besonders weitergeholfen haben?

Rückblickend muss ich sagen, dass das Programm mir in vielen Bereichen weitergeholfen hat. Zunächst einmal habe ich unter Mentees und Mentorinnen viele tolle Frauen gleicher Gesinnung getroffen. Der Austausch mit Carolin, meiner Mentorin, war extrem hilfreich und zielorientiert. Auch die Themen, die ich mir aus dem Qualifizierungsprogramm ausgesucht habe, waren sehr spannend. 

Wirklich konkret weitergeholfen hat mir die Möglichkeit vorher den Berufungsvortrag live an Studierenden zu üben, und ein qualifiziertes Feedback zu erhalten. Weiterhin hat mir insbesondere ein Wochenendseminar mit  22 Teilnehmerinnen und Professorinnen entscheidende Impulse geliefert. Hier haben wir die „Prüfungssituation“ (Anm. der Redaktion: gemeint ist der Berufungsvortrag mit Fragenteil und dem Gespräch mit der Berufungskommission) simuliert, so dass man ein gutes Gefühl dafür bekommen hat, wie Vortrag und Gespräch ablaufen können. 

Du hast nun zum kommenden Wintersemester den Ruf an die Hochschule Trier erhalten. Wie bereitest du dich vor?

Das ist richtig – im Wintersemester geht es los, ordentliche Professorin bin ich ab September 2020. Auf meine ersten Arbeitstage an der Hochschule, die Studierenden, die Kollegen und die neue Umgebung freue ich mich sehr. 

Da meine Firma mich (Corona sei Dank) in Kurzarbeit bis zum Ausscheiden geschickt hat, kann ich schon jetzt ungestört die Lehre vorbereiten, was ein ungeheurer Luxus ist. Außerdem habe ich aktuell noch einen Lehrauftrag, den ich einmal wöchentlich digital abhalte – sodass ich dann wenn es so weit ist auch schon auf Digitale Erfahrung zurückgreifen kann.

Was würdest du Frauen mitgeben, die überlegen, ob der Beruf der Professorin für sie das Passende sein könnte?

Jede die kommunikativ ist, ihr Fach mit Leidenschaft betreibt und gerne mal außerhalb von firmenpolitischen Machtspielchen ernsthaft arbeiten möchte, sollte einen Blick in die Lehre werfen. Es muss ja nicht gleich die Professur sein, aber einen Lehrauftrag zu übernehmen wäre schon ein guter Start in diese Richtung.