3+ gute Gründe

„Warum willst Du Professorin werden?“

Hier bekommt Ihr überzeugende Antworten aus erster Hand.

Dieser Beitrag erzählt die persönliche Geschichte unserer Mentee Dr. Simone Scheps. Sie gibt einen Einblick in ihr Leben und verrät, was sie dazu gebracht hat, den Berufsweg der Professorin einzuschlagen.

„Seit ich im Programm bin, habe ich Erfahrungen in Bewerbungsverfahren gesammelt und werde hoffentlich irgendwann auch selbst Professorin sein.”

– Dr. Simone Scheps

Was hast Du denn studiert? Hm, schwierige Frage – besser wäre wohl, was ich NICHT studiert habe. Ich liebe es zu lernen – bis heute. Los ging es mit einem Diplom in Sozialwissenschaften an der Uni Göttingen. Zwischendurch habe ich einen Master in Global Political Economy in Großbritannien gemacht, danach als Zusatzfach Sport studiert und anschließend in Soziologie an der Uni Rostock promoviert. Dort habe ich auch erste Lehrveranstaltungen gegeben und fand es schon damals großartig.

Danach wollte ich erstmal raus aus dem Hochschulbereich und hinein in die Praxis. Eine Universitätsprofessur kam für mich nicht in Frage. Der Karriereweg erschien aufwendig und mit ungewissem Ausgang. Also habe ich zehn Jahre lang erstmal auf verschiedenen Positionen gearbeitet – als Referentin und später Abteilungsleiterin für Öffentlichkeitsarbeit, bei einem Verein, beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und später an der Hochschule Heilbronn.

2018 war ein Jahr der persönlichen und beruflichen Neuorientierung für mich: Ich wollte mein 2015 begonnenes Psychologie-Studium an der FernUniversität Hagen wieder aufnehmen. Nach einigen Jahren in der Kommunikation hatte ich begonnen, mich immer mehr für das Verhalten und Erleben von Menschen in Verbindung mit Motivation und Emotion zu interessieren. 2016 musste ich das Fernstudium abbrechen, weil ich eine Führungsposition angenommen hatte, die meine Zeit voll beanspruchte. Aus dieser Rolle wollte ich raus und mich neben dem Job Neuem widmen. Aber wie einen Tätigkeitswechsel mit einem Studium, Freizeit etc. vereinbaren? Ein Coaching bei meiner heutigen Mentorin brachte mich auf den für mich passenden Weg – und in die 2. Runde des TraumProf-Programms.

Mittlerweile bin ich Mutter von bald zwei Kindern, in der Abschlussphase meines B.Sc. in Psychologie und Lehrbeauftragte an der Hochschule Ludwigsburg. Seit ich im Programm bin, habe ich auch Erfahrungen in Bewerbungsverfahren gesammelt und werde hoffentlich irgendwann selbst Professorin sein.

Hier meine Gründe, warum ich Professorin werden will:

1. Grund: Neues lernen

Auch als Professorin lernt man nie aus.

„Für mich bedeutet gute Lehre, dass sowohl die Studierenden als auch ich am gegenseitigen Austausch wachsen. Ich mache ein Angebot und bin gespannt, wie es angenommen wird. Meine Vorbereitung ist präzise, gleichzeitig bin ich immer offen für eine Veränderung im Seminarablauf. Ich weiß nicht, wo die Studierenden gerade stehen, wo ihre Interessen liegen. Ich möchte bereit sein, mit ihnen das zu erarbeiten, wovon sie wirklich profitieren.“

2. Grund: Abwechslung leben

Das Aufgabenspektrum einer Professorin ist vielseitig und spannend.

„Ich glaube daran, dass ein Job glücklich machen kann. Eine Professur erfordert Einsatz in verschiedenen Funktionsbereichen (Lehre, Forschung, Hochschulverwaltung). Diese Abwechslung und die Arbeit mit Menschen gibt mir Energie und fördert Fähigkeiten, die ich mitbringe: Offenheit für Neues, Gewissenhaftigkeit, Motivation und Organisationstalent.“

3. Grund: Spaß am Gestalten

Mit jungen Menschen zu arbeiten und zu sehen, wie sie sich entwickeln, bestärkt einen selbst, den richtigen Weg zu gehen.

„Ich möchte an meinem 80. Geburtstag zurückblicken und anhand meiner Lebensstationen, Erfolge und auch Misserfolge erkennen, dass ich immer mehr zu der geworden bin, die ich sein möchte. Genau das möchte ich durch meine Tätigkeit als Professorin auch bei Studierenden unterstützen: Sie sollen ihre Fähigkeiten und Talente entdecken und nutzen lernen.“

Interview: Dr. Simone Scheps; Konzept: Sabina Müller & Charlotte Quirmbach