Hier erfahrt ihr spannende Lebensläufe von jungen engagierten Frauen auf dem Weg in die Professur.
Dieser Beitrag erzählt den beruflichen Werdegang von Nora Gottbrath. Im Interview mit Benjamin, Jonas und Simon erzählt die Geisteswissenschaftlerin, wie sie Beruf, Mentee-Programm und Nachwuchs unter einen Hut bekommen hat.
Deine Stationen nach der schulischen Ausbildung
„Ich begann mein Studium der Germanistik und der Kunstgeschichte an der Universität Salzburg. Nach einem Semester bin ich an die Uni Heidelberg gewechselt und habe dort studiert. Nach dem Magisterabschluss wurde mir eine Stelle beim Studierendenwerk Heidelberg angeboten, die sich optimal mit meiner Promotion (Germanistik / Editionswissenschaft) verknüpfen ließ – ein Glücksfall und sehr günstige Bedingungen für mich! Inzwischen arbeite ich teils in Festanstellung im Marketing- und PR-Bereich und teils als freiberufliche Lektorin, Beraterin und Autorin.“
– Dr. Nora Gottbrath
Wolltest Du immer schon Professorin werden?
„Ich hatte das Berufsbild gar nicht im Kopf gehabt, bis ich im Rahmen des Kontaktstudiums „Technische Dokumentation“ Frau Professorin Closs kennenlernte und von „Traumberuf Professorin“ erfuhr. Ein interessantes Netzwerk, neue Eindrücke, verbesserte Perspektiven und Chancen. Es klang nach einem sehr spannenden Projekt!“
Wie gestaltete sich die Anfangsphase Deiner „Reise“?
„Es begann mit einem Flyer an der Hochschule Karlsruhe. Der lag in einem der Halter in den Fluren, ich habe zugegriffen, und Frau Professorin Closs hat mich auf das Programm angesprochen. Der Einstieg war an sich nicht schwierig, es gab ja ein Kick-off Meeting zum Einstieg, sodass man ganz schnell in die Thematik hineinkam und die anderen Mentees kennenlernte. Die einzige Schwierigkeit war die Anreise mit der deutschen Bahn von Heidelberg nach Stuttgart.“
Gab es auf dem Weg Hürden zu meistern?
„Ich war während des Mentorings im Projekt „Traumberuf Professorin“ schwanger bzw. später mit Baby dabei. Das war organisatorisch manchmal etwas herausfordernd, aber dank netter und verständnisvoller Seminarleiterinnen wie insbesondere Frau Professorin Rosenauer ging es auch mit Baby gut.“
Gab es Zweifel an der Entscheidung?
„Zweifel gab es bei mir, als ein probeweiser „Berufungsvortrag“ in einem der Seminare überhaupt nicht gut lief. Frau Professorin Closs hat mir sehr konstruktive Vorschläge gemacht, war verständnisvoll und hilfsbereit. In ihrem Seminar bekam ich mehrfach die Möglichkeit, Vorträge zu halten, was mir sehr geholfen hat.“
Gab es auf dem Weg Personen, die eine wichtige Rolle gespielt haben?
„Frau Professorin Closs und Frau Professorin Rosenauer – tolle Unterstützung! Frau Professorin Closs als meine Mentorin hat mir sehr geholfen, und Frau Rosenauer als Seminarleiterin war unglaublich hilfsbereit und freundlich.“
Gab es besondere Ereignisse, die Dir in Erinnerung bleiben?
„Dass die Vorträge im Seminar von Frau Professorin Closs so gut liefen, war ein Meilenstein für mich, da ich bei Vorträgen sonst bisweilen eher gemischte Gefühle hatte. Auch, dass Weiterbildung und Baby gut vereinbar sind, war eine wichtige Erkenntnis für mich.“
Wie gefällt Dir das Programm „Traumberuf Professorin“?
„Das Programm ist eine sehr gelungene Mischung, die die richtigen Akzente setzt. Die Mentoring-Beziehung habe ich persönlich als sehr hilfreich und sinnstiftend empfunden.“
Was würdest Du heute anders machen?
„Ganz ehrlich: Ich würde mir gut überlegen, ob ich statt Kunstgeschichte nicht bspw. eine Fremdsprache oder vielleicht etwas IT-Lastigeres wie Computerlinguistik studieren sollte. Das hätte mir beruflich womöglich mehr geholfen. Es ist aber auch nicht verkehrt so, wie es ist.“
Kannst Du anderen Interessentinnen Tipps mitgeben?
„Das Programm kann ein großer Gewinn sein, und damit meine ich nicht nur die Seminare, sondern auch und besonders die Kontakte, die man knüpfen kann. Ich würde jeder (angehenden) Mentee raten, sich nicht abzukapseln, sondern bei Gesprächen mit den anderen Mentees, Gruppenchats etc. aktiv zu sein.“
Wo soll die Reise hingehen?
„Vor dem Hintergrund meiner Studienfächer und meiner beruflichen Expertise würde etwas im Bereich Sprache / Textqualität / Public Relations / Marketing oder Social Media Management am besten passen. Ich halte die Augen nach einer passenden Stelle offen, möchte das aber auch unverkrampft und locker angehen. Ich bin nach wie vor in Kontakt mit Frau Professorin Closs, Frau Professorin Rosenauer und den anderen Mentees meiner Runde und finde das persönlich wie fachlich sehr gewinnbringend.“
Interview: Dr. Nora Gottbrath
Konzept: Simon Huck, Jonas Kratzmeier, Benjamin Rothfuss