3+ gute Gründe

„Warum willst Du Professorin werden?“

Hier bekommt Ihr überzeugende Antworten aus erster Hand.

Dieser Beitrag erzählt die persönliche Geschichte unserer Mentee Dr. Tamara Wehrstein. Sie gibt einen Einblick in ihr Leben und verrät, was sie dazu gebracht hat, den Berufsweg der Professorin einzuschlagen.

„Im letzten Jahr wurde mir sehr deutlich klar, dass ich mit Herzblut gerne junge Menschen bei ihrem Werdegang unterstützen möchte.”

– Dr. Tamara Wehrstein

Ich konnte mir schon während meines Studiums vorstellen, im Hochschulbereich zu bleiben. Während meiner Promotion und in meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin wurde mir aber klar, dass ich den Karriereweg einer klassischen Universitätsprofessur (Promotion, dann Habilitation) nicht gehen möchte.

Als Wirtschaftswissenschaftlerin wollte ich praxisrelevante Forschung und Lehre machen. Aus diesem Grund bin ich noch während meiner Promotion von der Uni in die Praxis gewechselt. Als sich meine Promotion dem Ende neigte, habe ich begonnen, mich beruflich neu zu orientieren. Bei einem Alumni-Treffen meines ehemaligen Lehrstuhls an der Universität Tübingen, wo ich meine Diplomarbeit geschrieben habe, habe ich zufällig von dem Traumberuf Professorin-Programm erfahren. Der „Kollege“ hat selbst eine W2-Professur und hat sehr davon geschwärmt. Ich habe die Chance genutzt und mich auf die erste Runde beworben.

Davor wäre ich sicherlich nicht von alleine auf die Möglichkeit einer W2-Professur gekommen. Durch meine Mentorin und den Austausch mit anderen Professorinnen im Programm bin ich der Tätigkeit als Professorin und den vielfältigen Möglichkeiten, auch im Hochschulbereich tätig zu sein, nähergekommen. D.h. ich konnte mir schrittweise ein besseres Bild vom Beruf der W2-Professorin machen. Ich habe auch während meiner Berufstätigkeit in der Privatwirtschaft immer wieder unterrichtet sowie Bachelor-und Masterarbeiten betreut. D.h. die Lehre und die Zusammenarbeit mit Studierenden hat mich nie ganz losgelassen.

Im letzten Jahr wurde mir dann sehr deutlich klar, dass ich mit Herzblut gerne junge Menschen in der Hochschulbildung ausbilden und sie bei ihrem Werdegang unterstützen möchte. Ich hatte das Gefühl, dass ich die notwendige persönliche und berufliche Reife dazu erlangt habe. Gleichzeitig habe ich von verschiedenen Seiten (meiner Doktormutter, Professorinnen, mit denen ich in der Lehre tätig war, meinem familiären Umfeld sowie ehemaligen Studierenden) Zuspruch erhalten, aktiv dieses Ziel weiter zu verfolgen.

Hier meine fünf guten Gründe, warum ich Professorin werden will:

1. Grund: Wissen teilen

Jeder Mensch begegnet in seinem Leben Personen, die ihr Wissen teilen und die sie damit unterstützen und weiterbilden.

„Zu Beginn des Studiums stehen wir (Professor*innen und Studierende) am Fuße eines Berges. Der Rucksack der Studierenden ist noch ziemlich leer. Aber zur erfolgreichen und sicheren Bergbesteigung wird Equipment benötigt. Als Professorin ist meine Aufgabe, den Studierenden das aus meiner Sicht notwendige Equipment zur Verfügung zu stellen, welches sie für diese Bergbesteigung benötigen.“ – Dr. Tamara Wehrstein

2. Grund: Neugierig sein

Neugierde öffnet Türen zu neuem Wissen und bereichert somit den Beruf als Professorin.

„Wissen verändert sich stetig und neue Erkenntnisse und Aspekte kommen hinzu, da die Welt nicht stillsteht. Dadurch stehe ich selbst nie still, lerne selbst stets hinzu und entwickele mich dadurch weiter.” – Dr. Tamara Wehrstein

3. Grund: Spaß am Gestalten

Kreativ zu lehren und eigene Ideen zu verwirklichen sind ein großer Bonus im Arbeitsalltag der Professorin.

„Ich kann selbst entscheiden, wie ich bestmöglich die Wissensvermittlung und den Wissensaustausch für und mit den Studierenden gestalte. Dadurch habe ich sehr viel Spielraum in der Art und Weise der Gestaltung meiner täglichen Arbeit.“ – Dr. Tamara Wehrstein

4. Grund: Arbeit mit Menschen

Mit jungen Menschen zu arbeiten und zu sehen, wie sie sich entwickeln, bestärkt einen selbst, den richtigen Weg zu gehen.

„Es ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen und mit den richtigen Rahmenbedingungen und Hilfestellungen ist es oft einfacher „seinen“ Weg zu finden. So sehe ich auch die Zusammenarbeit mit den Studierenden.“ – Dr. Tamara Wehrstein

5. Grund: Forschen und Weiterbilden

Als Professorin steht nicht nur das Lehren im Vordergrund, sondern die Professur ermöglicht es, die eigenen Forschungsschwerpunkte zu verfolgen.   

„Forschen bedeutet für mich gedanklich frei zu sein. Die systematische und nachvollziehbare Entwicklung von Neuem sowie das Hinterfragen von Bestehendem eröffnet immer wieder neue Sichtweisen auf das „wie“ wir unsere Welt gestalten. Somit ist die Forschung für mich in erster Linie das Aufzeigen von vielfältigen Möglichkeiten zur Gestaltung unserer Welt.“ – Dr. Tamara Wehrstein

Interview: Dr. Tamara Wehrstein; Konzept: Sabina Müller & Charlotte Quirmbach